Donnerstag, 29. Mai 2014
Rio de Janeiro
Gleich noch zu dieser grossen Stadt. Doch vorerst noch Porto Alegre dazwischen. Letzten Freitag bin ich mit dem Bus vom Strandparadies weg zurueck in den Sueden gefahren. Doch Sueden meint in diesem Fall, da war es wieder kaelter. Aline hat mich vom Bus abgeholt und obwohl es leicht war sich zu orientieren, habe ich meinen Orientierungssinn ausgeschaltet. In Alines Wohnung haben wir gekocht und sind, dann noch in eine Bar. Den Namen habe ich vergessen, aber es haette auch Berlin oder Koeln sein koennen. Mit Marcia einer Freundin haben wir uns bei frischem Ananassaft mit Minze im Dreieck auf drei Sprachen unterhalten. Franzoesisch, Spanisch und Portugiesisch. Samstag morgen sind wir auf dem Weg zu einer StadtFreeWalkTour ueber den Mark geschlendert und ich kann kaum noch aufzaehlen, was ich alles probieren musste. Mein Favorit Kokosraspel mit Zucker eingekocht, in Kuchenstuecken zu kaufen. Ich habe drei Tage gebraucht um das Ding aufzuessen.

Porto Alegre ist ein bisschen haesslich und an zahlreichen Ecken ziemlich schoen. Aber ich hatte eine Praesentation all der schoenen Orte, als waere ich in Paris. Aline und Elisa haben ihre Freunde und Kollegen zusammengetrommelt, die uns Samstag und Sonntag begleitet habe. Und so konnte ich die Bekanntschaft mit Franz machen, der in Denise seine Liebe gefunden hat. Muenchen verlassen hat und schon bald Brezeln nach Porto Alegre importiert. Sie sind mit nem Kuehlcontainer auf einem Schiff hierhin unterwegs.
Es war schoen mit den Maedels Zeit zu verbringen und Samstag abend haben wir bei bestem Sangria in der Bar Lola verbracht,Tapas gegessen und gequatscht.

Es gibt mir schwer zu denken, dass in Brasilien Schwangerschaftsabbrueche illegal sind. Ich wollte zuvor nie in einer Klinik arbeiten in Deutschland, die Schwangerschaftsabbrueche vornimmt. Aber ohne dieses Recht zu leben, darueber habe ich zuvor auch noch nicht nach gedacht.

Ich hoffe, dass ich Aline und Elisa schon naechstes Jahr in Bonn begruessen kann . Und vielleicht lernt, der eine oder andere von euch die beiden dann kennen.
Ich habe ein tolles Abschiedsgeschenk bekommen und hoffe ich kann mich bald revanchieren.

PS der Bayer hat doch tatsaechlich angezweifelt, dass ich Deutsche bin. Ich haette so einen Akzent.
Montag morgen standen wir dann im Stau und Elisa war zuvor auch ein bisschen spaet, aber Cooldown, ich konnte puenktlich einchecken und ziemlich komfortabel nach Rio uebersetzen.
Ich hatte noch nicht so ganz ne Idee, wie ich vom Flughafen zum Hostel komme. Doch das Problem loeste sich mit Pedro, der deutsch sprach mal 10 Jahre, wenn man dem glauben mag illegal in der Schweiz gelebt hat.
Und so eben mit seiner Band aus Porto Alegre wieder nach Rio kam. FORFUN und ich glaube sie sind ziemlich bekannt in Brasilien mit Punkrock. Ich durfte im Van mit fahren, bekam das neuste Album als CD geschenkt. Am Sa bin ich leider schon in Sao Paulo, sonst waere ich zum Konzert gegangen. Bruno der Tontechniker ist dann mit mir noch bis zum Hostel marschiert, somit kam ich ohne get lost an, was ich gestern wieder wett gemacht habe. Eine Verabredung am ersten Abend ist ausgefallen. Erinnert ihr euch an Luis, den ich in Ushuaia nach seinem Segelturn in die Antarktis getroffen habe? Hat ja nicht jeder gerade Ferien und er musste laenger arbeiten, wir haben uns gestern Abend getroffen.

Nun zu Rio. Ich bin erschlagen und Sao Paulo ist noch groesser. Gestern stand ich vor Wohnanlagen in das Bergmassiv gebaut und weiss nicht womit ich die Groesse vergleichen soll. Auf dem Weg zum botanischen Garten, habe ich den Bus in die falsche Richtung genommen, bekam aber an zwei Stellen Hilfe von einem Luxemburger und zwei Franzosen. Aber auch die Brasilianer sind freundlich und hilfsbereit. Auf dem Rueckweg gestern abend, war ich wiederum zu weit im Norden gebracht und als ich einen Maedelstrupp nach dem Weg gefragt habe, wurde ich gleich zur Metro eskortiert.
Ich muss gestehen alle Pflichtpunkte fuer Rio stehen noch an, doch heute hat es den ganzen Tag geregnet und drum habe ich es einen weiteren Tag geschoben den Zuckerhut zu erklimmen.
Das Hostel verlasse ich heute nicht mehr, mir droehnt der Kopf und ich hoffe, dass Lima ruhiger ist? Und weiss nicht ob das realistisch ist.
Ich freue mich so auf die Berge und, dass ich in Sao Paulo zumindest Rafaela und ihre Schwester Roberta habe, die mich durch einen weiteren Grossstadtjungle manoevrieren.
Alles faerbt sich hier langsam gelbgruen, jeder Supermarkt hat eine Art Adventskalender bis zur WM. Aber es gibt auch viele Stimmen gegen das WMprojekt. Die Leute wuenschen sich der Staat wuerde so viel fuer seine Einwohner investieren und weniger oder nicht korrupt sein. Es gibt schon weit mehr Menschen, die auf der Strasse leben und schlafen , als in Buenos Aires. Nahe zur WM mag es fuer Touris gerade nicht von Nachteil sein, dass es ein immenses Militaeraufgebot gibt, die als Polizei fungieren. So war ich Freitag abend verwundert als Aline und ich nach Hause marschiert sind, vielleicht nur knappe zehn Minuten. Aus ihren Erzaehlungen wusste ich, dass sie stes ein Taxi nimmt. Und ich fand es ziemlich normal nach Hause zu spazieren. Doch sie hat ihre Enscheidufng davon abhaengig gemacht, dass zur Zeit an fast jeder Kreuzung zwei Polizisten stehen. 24 Stunden am Tag.

Morgen mehr von Rio, lieben Gruss an euch in den Sommer, Ipanema oder Copacabana spare ich mir fuer ein anderes Mal auf.

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